Eine Grünen-Politikerin hat sich kritisch zum Limux-Projekt geäußert. Gedenkminute, Tag im Kalender markieren. Nun bin ich sowohl ein Fan dieses mutigen Projektes als auch ein Freund kritischer Betrachtungen.
Das Schnittstellenmanagement frisst Zeit, Geld und Nerven.
Mal ehrlich, so überraschend ist das nun wirklich nicht. Ob das mit proprietärer Software (von denen ja auch nicht jede Stadt das selbe verwendet) wesentlich besser ist, wage ich allerdings zu bezweifeln. Nichtsdestotrotz ein wichtiger und ernstzunehmender Punkt. Wesentlich wichtiger noch die zweite Behauptung, dass viele Anwender "verzweifelt seien". Dennoch auch hier: auch proprietäre Software bringt so manchen gelegentlich zum verzweifeln.
Interessant finde ich aber, wie viele Unterstützer das Limux-Projekt auf einmal hat. Nun gehört es mittlerweile zum üblichen Ton in der Politik sich gleich mal auf alles und jeden einzuschießen, der kritische Töne wagt und sich auf eine angreifbare Position stellt. Aber immerhin, man befasst sich wieder mit der Thematik. Und - die jeweilige Motivation will ich mal nicht in Frage stellen - einige haben ihrerseits Position für Limux bezogen.
Ich denke verfrühte Panik ist ohnehin nicht angebracht. Eine ganze Stadtverwaltung umzustellen war in diese Richtung nicht einfach und wäre zurück zu proprietärer Software sicher nicht weniger problematisch. Die kritischen Töne könnten jedoch im besten Falle eines erzwingen: eine klare politische Forderung, dass Standards bei Dokumenten und Schnittstellen auch von proprietärer Software umzusetzen sind. Denn dann hätten wir das, was in dem Fall wirklich "Freiheit" bedeuten würde: die Wahl.